Samstag, 26. Juli 2014
Link zum Inkatrail
Heute waren wir in Sacsayhuaman und an der Jesusstatue in Cusco:







Unter folgendem Link findet ihr die Beschreibung unseres Trails fuer die naechsten Tage...
Beschreibung
http://www.inca-trail.com.pe/trek/trek_4.php?lg=de

Interaktive Karte
http://www.inca-trail.com.pe/maps/index.php?lg=de



Weberei, Salineras und Moray
An zahllosen Militaerfahrzeugen und schwer bewaffneten Eliteeinheiten vorbei, bahnten wir uns heute morgen unseren Weg zu einem lokalen Touranbieter, um unsere Tagestour anzutreten.
Zunaechst ging es durch die ueblichen Slums aus Cusco hinaus zu einer Alpacafaerberei und Weberei. Dort wurde uns vorgefuehrt, wie die Andenbewohner seit Jahrhunderten die Naturprodukte einfaerben und verarbeiten.



Flo nutzte die Chance, um sich eine neue Muetze zu kaufen.

Weiter ging es die Berge des heiligen Tales der Inka hinauf, bis wir zu den Salineras de Maras gelangten. Die ca. 3000 Salzbecken werden von einem einzelnen kleinen Fluss gespeist, der einem Salzstollen entspringt. Die Anlage wird von mehreren Familien bewirtschaftet, die dort durch Trockenlegung der Becken viele verschiedene Salzsorten produzieren.



Diese durften wir probieren und natuerlich auch fuer zu Hause einkaufen.
Die Lage der Salzbecken inmitten von wolkenverhangenen Bergen und Gletschern hinterliess eine bleibende Erinnerung.



Die naechste beeindruckende Anlage empfing uns nach einer kurzen Fahrt. Die Inkaagrarversuchsanstalt Moray, die in konzentrischen Kreisterassen angelegt ist, zeigte eindrucksvoll, wie kreativ und fortschrittlich die Inka die vorhandene Landschaft zu ihren Zwecken zu nutzen wussten.
Andaechtig schritten wir die riesigen Steinstufen hinauf und hinab und versuchten uns vorzustellen, wie es wohl zu Patchacutecs Zeiten dort ausgesehen haben mag.



Im einsetzenden Regen {der erste seit zwei Wochen} fuhren wir zurueck nach Cusco. Dort angekommen fluechteten wir vor dem immer staerker werdenden Regen in ein sehr gemuetliches Café, wo es, um unsere Maegen etwas zu beruhigen, Suppe gab.
Begleitet wurde das ganze mit unglaublich guter Livemusik auf dem benachbarten Platz, wo unter anderem Spanmeerferkel angeboten wurde. Sah lecker aus...



Da Flo eine Suppe natuerlich nicht ausreicht, nimmt er gerade das Angebot des Hostels war. Alpacaburger vom Grill/ scheint zu schmecken.

Morgen legen wir die Fuesse hoch und bereiten uns auf den Inkatrail vor, der von Sonntag bis Mittwoch geplant ist. In dieser Zeit koennen wir dann natuerlich auch nicht bloggen.

GUTE NACHT


Ps. Der Pc in unserem Hostel bietet keine Moeglichkeit, Bilder hochzuladen. Wir holen das nach, wenn wir ein Internetcafe gefunden haben.



Freitag, 25. Juli 2014
Scheinbar endlose Naechte und die Hauptstadt der Inka
Gestern brachen wir nach unserem "Ruhetag" um 20.30 Uhr mit dem Nachtbus von Arequipa nach Cusco auf. Einen scheinbar endlosen Trip durch bergige Landschaft auf ueber 3000m Hoehe ohne Schlaf brachten wir schliesslich um 8.00 Uhr Ortszeit zu Ende. Was fuer eine Qual, aber schoen zu wissen, dass es der letzte Nachtbus fuer unsere Tour gewesen ist.
Das gefrorene Wasser auf dem Busklo zeigte zum Ende der Fahrt schon an, dass der Sommer in Arequipa, in Cusco nicht zu erwarten sein wuerde.
In Cusco angekommen, bewunderten wir zunaechst froestelnd die Erobererarchitektur auf dem Plaza del Armas, da wir um 8 natuerlich noch nicht in unser Hostel einchecken konnten.





Nach einem ausgiebigen Fruehstueck in einem Cafe mit einigen Einheimischen, gingen wir in die Kathedrale Santa Domingo, die im 16. Jahrhundert auf den Mauern einer alten Inkatempelanlage (eigentlich DER Inkatempelanlage) errichtet worden war. Die beeindruckenden Inkafelsbloecke, die ohne Moertel direkt aufeinanderpassen, werden uns in den naechsten Tagen sicher immer wieder begegnen und sind 100% erdbebensicher:-)!



In der benachbarten Kirche (Fotos aus gutem Grund verboten), wurden wir von unendlich viel Kitsch in jeder Nische beinahe erschlagen. Wie man dort zu Gott finden soll, ist uns nicht ganz aufgegangen.
Wieder im Hostel holten wir in unserem eisigen Zimmer bei einer kurzen Siesta notduerftig Schlaf nach, bevor uns der Frost auf der Nase zum Essen trieb (jetzt haben wir eine Heizung im Zimmer und heizen halb Suedamerika mit :-)!).
Es gab Alpakaburger mit Pommes. So moegen wir Crossover :-)!
Jetzt freuen wir uns bei Tee und Crackern auf unsere morgige Tour zu der Inkalandwirtschaftsversuchsanlage (tolles Wort!) Moray und den Salinen von Maras.



Mittwoch, 23. Juli 2014
Ruhetag
Heute, am Mittwoch, geht es meinem Zeh schon wesentlich besser, auch dank Diclos ;-) Wir sehen dem Inka-Trail also optimistisch entgegen.

Wir bloggen, laden Bilder hoch und entspannen im Innenhof unseres Hostels.

Nachher geht um 20.30 Uhr der Nachtbus nach Cusco.

Vielen Dank fuer die vielen lieben Kommentare, wir freuen uns immer sehr, wenn wir von euch lesen.



"Tsch Mula", Monstervoegel und Hoehenluft
Der Ritt startete in der Dämmerung und wir, besser die Mulis, erklommen die 7km lange und durchgehend stark ansteigende Strecke für uns.



Wir konnten dabei die aufgehende Sonne auf den hohen Bergen rundherum bewundern und gelegentlich Blicke auf die immer weiter zurückfallende Oase werfen.



Nach zwei Stunden waren wir oben angekommen und die Mulis offensichtlich erschöpft. Nachdem uns der Führer allerdings erzählt hatte, dass er die Tour mit den Tieren jeden Tag zweimal macht und dabei jeweils bis zu 100kg auf den Mulis sind, relativierte sich das schlechte Gewissen.

Ein kleines Frühstück in unserem Ausgangsort Cabanaconde stärkte uns für den Blick auf die Condore am nahegelegenen Aussichtspunkt Cruz del Condor.



Diese riesigen Vögel flogen zeitweise direkt über unsere Köpfe hinweg, was einen beeindruckenden Sound erzeugte. Flo gelangen tolle Bilder, auf denen die Tiere ihm direkt in die Kamera zu schauen schienen.











Mit einem Touristenbus ging es dann weiter nach Chivay, wo wir das Essen ausließen (Was haette es wohl gegeben???).



Auf unserem Weg hielten wir an eindrucksvollen (Prae-)Inka-Terassen



und an Thermalquellen, wo wir unsere mueden Beine entspannen konnten.





Ueber den Pass Patapampa (4910m ueber N.N.)


und mit einem kleinen Stopp zum Lama-Gucken fuhren wir schliesslich zurück nach Arequipa, wo wir gegen 18 Uhr wieder in unserem alten Hostel ankamen.
Eine heiße Dusche (die erste nach drei Tagen) weckte unsere Lebensgeister und dank staubfreier Kleidung und der langen Ruhe für Gesas Zeh, "humpelten" wir zu einem Restaurant, welches unser Pisco-Dozent uns empfohlen hatte.


Zitat von Flo: "Ich weine gleich vor Glück. Sehr, sehr geil!"

GUTE NACHT



Hoch ist gut, runter ein A-loch...
Unsere Unterkunft bei Tag

Nach einer immerhin einigermaßen erholsamen Nacht wachte Gesa mit einem dicken Großzehgrundgelenk auf und quaelte sich irgendwie in die Schuhe.


Hauseigener Weckdienst



Nach dem Pfannkuchenfrühstück ging es von 2100m ca 400 Hoehenmeter in Serpentinen auf der anderen Seite des Canyons wieder hinauf, die sich mit Feigenbaeumen, Chilis, Fruechten und Avocados sehr fruchtbar zeigte.



Oben angekommen, waren wir sehr von der ausliegenden Schokolade angetan, waren nur über die Preisentwicklung erstaunt. Zunächst sollte ein Snickers nämlich 1 Sol kosten, dies wusste unser Guide aber schnell zu unterbinden und plötzlich kostete der Riegel 5 Soles. :-)



Anschließend ging es relativ eben über etwa 7km mit immer wieder wechselnden atemberaubenden Blick an der Felswand entlang.





Leider mussten wir, um zu der Oase zu kommen, in der wir übernachten sollten, die 400m auch wieder hinunter. Dieser Abstieg waren für Gesas Zeh und Nerven etwas zu viel und so benötigten wir statt der angegebenen 30 Minuten etwas über eine Stunde.



An der wunderschönen, grünen, vor Blüten strotzenden Oase mit mehreren kleinen Hostelanlagen angekommen, entspannten wir kurz im Pool,



bevor es zum Lunch ging... Na, wer hat es erraten? Jip, Suppe, Reis und Chicken.





Den restlichen Nachmittag ergaben sich viele nette Gespräche, unter anderem mit einer ehemaligen Kielerin, einem Bremer und zwei Briten.
Zum Dinner gab es einen unglaublichen Sternenhimmel und die Vernunftentscheidung, für den Aufstieg morgen doch einen Maulesel zu nehmen :-(

Schlafen durften wir in dieser Nacht zu zweit in einer süßen Hütte, die wir morgen um 5.30 Uhr wieder verlassen duerfen, um auf die Mulis zu hüpfen.

Gute Nacht



Von Bergen, Taelern und Idioten...
Kurz nach dem schnellen Frühstück brachen wir mit Bernie,unserem australisch-deutschen Reisekumpanen und unserem Guide gegen 7.30 Uhr von unserem Hostel auf und starteten Richtung Cabanaconde im Colca Canyon. Leider drei Stunden zu spät wie sich noch herausstellen sollte...
Schon die ersten Blicke aus dem Bus auf schneebedeckte Gipfel,Vicunyas (die kleinste Lamaart) und Alpakas und auf kleine Dörfer an bedrohlich abfallenden Berghängen waren spektakulär, auch wenn der Bus sich immer weiter mit Einheimischen füllte. Hier hatte die Agentur den ersten Rotstift angesetzt und uns in einen normalen Bus gesetzt. Eng, stickig, ein, angesichts der Abhänge direkt neben der Straße, durchgeknalltes Tempo während der Fahrt, die allerdings mindestens 20mal durch Stopps für Einheimische unterbrochen wurde, die in schier endlosen Ketten ein-und ausstiegen. Es dauerte wohl deshalb 2,5Stunden länger als geplant...
Endlich im staubigen Bergdorf Cabanaconde angekommen,



warteten wir weitere 2 Stunden auf unser Essen, auf das wir besser verzichtet hätten. Menu zum Lunch: Suppe, Reis und Chicken
Denn nach dem Essen begann der 8km lange Abstieg von Cabanaconde auf 3300m nach San Juan de Chucco auf 2300m Höhe. Das Colcatal,war es auch wolkenverhangen, bat uns einmalige Panoramen,







die wir nie vergessen werden. Kondore kreisten über unseren Köpfen, neben dem ziemlich steilen Weg tat sich immer wieder der 1300 m tiefe Abgrund auf





UND es wurde langsam dunkel. Der Guide hatte sich in dem Dorf wohl zu gut unterhalten, jedenfalls ging die Sonne langsam unter und es wurde dunkler, als in einem Hühnerhintern...



Mit unseren Kopflampen waren die gerölligen Serpentinen leider nur dürftig zu erkennen und so kam es zu einem kleinen (ich legte mich lang)und einem größeren Unfall (Gesas eh ledierter großer Zeh verstauchte). Zu guter Letzt fragte uns der Guide doch tatsaechlich noch, warum WIR uns entschieden haetten, so spaet loszugehen. Ich haette ihn fast den Berg runtergeworfen.
Mit letzter Kraft,



nach 1200 Hoehenmetern bergab und unter üblen Höhenkrankheitskopfschmerzen erreichten wir schließlich unsere Unterkunft (ohne Strom und mit eiskalter Dusche).



An Essen (Menu zum Dinner: Suppe, Reis und Chicken) war bei Gesa und Bernie nicht zu denken, ich aß Reis mit Pommes und wir fielen über den Rand der Erschöpfung in einen tiefen traumlosen Schlaf.

P.S.:Wir haben nachts selten so viele Sterne gesehen,einfach wunderschön!

Das Kreuz des Suedens



Wir sind wieder in Arequipa...
Nur ganz kurz von uns zwei ziemlich erschossenen Bergsteigern...
Wir sind wieder da, alles Weitere bloggen wir morgen, wir muessen jetzt ganz dringend schlafen!
Gruesse in die Heimat
Gesa und Flo