Von Bergen, Taelern und Idioten...
Kurz nach dem schnellen Frühstück brachen wir mit Bernie,unserem australisch-deutschen Reisekumpanen und unserem Guide gegen 7.30 Uhr von unserem Hostel auf und starteten Richtung Cabanaconde im Colca Canyon. Leider drei Stunden zu spät wie sich noch herausstellen sollte...
Schon die ersten Blicke aus dem Bus auf schneebedeckte Gipfel,Vicunyas (die kleinste Lamaart) und Alpakas und auf kleine Dörfer an bedrohlich abfallenden Berghängen waren spektakulär, auch wenn der Bus sich immer weiter mit Einheimischen füllte. Hier hatte die Agentur den ersten Rotstift angesetzt und uns in einen normalen Bus gesetzt. Eng, stickig, ein, angesichts der Abhänge direkt neben der Straße, durchgeknalltes Tempo während der Fahrt, die allerdings mindestens 20mal durch Stopps für Einheimische unterbrochen wurde, die in schier endlosen Ketten ein-und ausstiegen. Es dauerte wohl deshalb 2,5Stunden länger als geplant...
Endlich im staubigen Bergdorf Cabanaconde angekommen,
warteten wir weitere 2 Stunden auf unser Essen, auf das wir besser verzichtet hätten. Menu zum Lunch: Suppe, Reis und Chicken
Denn nach dem Essen begann der 8km lange Abstieg von Cabanaconde auf 3300m nach San Juan de Chucco auf 2300m Höhe. Das Colcatal,war es auch wolkenverhangen, bat uns einmalige Panoramen,
die wir nie vergessen werden. Kondore kreisten über unseren Köpfen, neben dem ziemlich steilen Weg tat sich immer wieder der 1300 m tiefe Abgrund auf
UND es wurde langsam dunkel. Der Guide hatte sich in dem Dorf wohl zu gut unterhalten, jedenfalls ging die Sonne langsam unter und es wurde dunkler, als in einem Hühnerhintern...
Mit unseren Kopflampen waren die gerölligen Serpentinen leider nur dürftig zu erkennen und so kam es zu einem kleinen (ich legte mich lang)und einem größeren Unfall (Gesas eh ledierter großer Zeh verstauchte). Zu guter Letzt fragte uns der Guide doch tatsaechlich noch, warum WIR uns entschieden haetten, so spaet loszugehen. Ich haette ihn fast den Berg runtergeworfen.
Mit letzter Kraft,
nach 1200 Hoehenmetern bergab und unter üblen Höhenkrankheitskopfschmerzen erreichten wir schließlich unsere Unterkunft (ohne Strom und mit eiskalter Dusche).
An Essen (Menu zum Dinner: Suppe, Reis und Chicken) war bei Gesa und Bernie nicht zu denken, ich aß Reis mit Pommes und wir fielen über den Rand der Erschöpfung in einen tiefen traumlosen Schlaf.
P.S.:Wir haben nachts selten so viele Sterne gesehen,einfach wunderschön!
Das Kreuz des Suedens