Mittwoch, 23. Juli 2014
Ruhetag
Heute, am Mittwoch, geht es meinem Zeh schon wesentlich besser, auch dank Diclos ;-) Wir sehen dem Inka-Trail also optimistisch entgegen.

Wir bloggen, laden Bilder hoch und entspannen im Innenhof unseres Hostels.

Nachher geht um 20.30 Uhr der Nachtbus nach Cusco.

Vielen Dank fuer die vielen lieben Kommentare, wir freuen uns immer sehr, wenn wir von euch lesen.



"Tsch Mula", Monstervoegel und Hoehenluft
Der Ritt startete in der Dämmerung und wir, besser die Mulis, erklommen die 7km lange und durchgehend stark ansteigende Strecke für uns.



Wir konnten dabei die aufgehende Sonne auf den hohen Bergen rundherum bewundern und gelegentlich Blicke auf die immer weiter zurückfallende Oase werfen.



Nach zwei Stunden waren wir oben angekommen und die Mulis offensichtlich erschöpft. Nachdem uns der Führer allerdings erzählt hatte, dass er die Tour mit den Tieren jeden Tag zweimal macht und dabei jeweils bis zu 100kg auf den Mulis sind, relativierte sich das schlechte Gewissen.

Ein kleines Frühstück in unserem Ausgangsort Cabanaconde stärkte uns für den Blick auf die Condore am nahegelegenen Aussichtspunkt Cruz del Condor.



Diese riesigen Vögel flogen zeitweise direkt über unsere Köpfe hinweg, was einen beeindruckenden Sound erzeugte. Flo gelangen tolle Bilder, auf denen die Tiere ihm direkt in die Kamera zu schauen schienen.











Mit einem Touristenbus ging es dann weiter nach Chivay, wo wir das Essen ausließen (Was haette es wohl gegeben???).



Auf unserem Weg hielten wir an eindrucksvollen (Prae-)Inka-Terassen



und an Thermalquellen, wo wir unsere mueden Beine entspannen konnten.





Ueber den Pass Patapampa (4910m ueber N.N.)


und mit einem kleinen Stopp zum Lama-Gucken fuhren wir schliesslich zurück nach Arequipa, wo wir gegen 18 Uhr wieder in unserem alten Hostel ankamen.
Eine heiße Dusche (die erste nach drei Tagen) weckte unsere Lebensgeister und dank staubfreier Kleidung und der langen Ruhe für Gesas Zeh, "humpelten" wir zu einem Restaurant, welches unser Pisco-Dozent uns empfohlen hatte.


Zitat von Flo: "Ich weine gleich vor Glück. Sehr, sehr geil!"

GUTE NACHT



Hoch ist gut, runter ein A-loch...
Unsere Unterkunft bei Tag

Nach einer immerhin einigermaßen erholsamen Nacht wachte Gesa mit einem dicken Großzehgrundgelenk auf und quaelte sich irgendwie in die Schuhe.


Hauseigener Weckdienst



Nach dem Pfannkuchenfrühstück ging es von 2100m ca 400 Hoehenmeter in Serpentinen auf der anderen Seite des Canyons wieder hinauf, die sich mit Feigenbaeumen, Chilis, Fruechten und Avocados sehr fruchtbar zeigte.



Oben angekommen, waren wir sehr von der ausliegenden Schokolade angetan, waren nur über die Preisentwicklung erstaunt. Zunächst sollte ein Snickers nämlich 1 Sol kosten, dies wusste unser Guide aber schnell zu unterbinden und plötzlich kostete der Riegel 5 Soles. :-)



Anschließend ging es relativ eben über etwa 7km mit immer wieder wechselnden atemberaubenden Blick an der Felswand entlang.





Leider mussten wir, um zu der Oase zu kommen, in der wir übernachten sollten, die 400m auch wieder hinunter. Dieser Abstieg waren für Gesas Zeh und Nerven etwas zu viel und so benötigten wir statt der angegebenen 30 Minuten etwas über eine Stunde.



An der wunderschönen, grünen, vor Blüten strotzenden Oase mit mehreren kleinen Hostelanlagen angekommen, entspannten wir kurz im Pool,



bevor es zum Lunch ging... Na, wer hat es erraten? Jip, Suppe, Reis und Chicken.





Den restlichen Nachmittag ergaben sich viele nette Gespräche, unter anderem mit einer ehemaligen Kielerin, einem Bremer und zwei Briten.
Zum Dinner gab es einen unglaublichen Sternenhimmel und die Vernunftentscheidung, für den Aufstieg morgen doch einen Maulesel zu nehmen :-(

Schlafen durften wir in dieser Nacht zu zweit in einer süßen Hütte, die wir morgen um 5.30 Uhr wieder verlassen duerfen, um auf die Mulis zu hüpfen.

Gute Nacht



Von Bergen, Taelern und Idioten...
Kurz nach dem schnellen Frühstück brachen wir mit Bernie,unserem australisch-deutschen Reisekumpanen und unserem Guide gegen 7.30 Uhr von unserem Hostel auf und starteten Richtung Cabanaconde im Colca Canyon. Leider drei Stunden zu spät wie sich noch herausstellen sollte...
Schon die ersten Blicke aus dem Bus auf schneebedeckte Gipfel,Vicunyas (die kleinste Lamaart) und Alpakas und auf kleine Dörfer an bedrohlich abfallenden Berghängen waren spektakulär, auch wenn der Bus sich immer weiter mit Einheimischen füllte. Hier hatte die Agentur den ersten Rotstift angesetzt und uns in einen normalen Bus gesetzt. Eng, stickig, ein, angesichts der Abhänge direkt neben der Straße, durchgeknalltes Tempo während der Fahrt, die allerdings mindestens 20mal durch Stopps für Einheimische unterbrochen wurde, die in schier endlosen Ketten ein-und ausstiegen. Es dauerte wohl deshalb 2,5Stunden länger als geplant...
Endlich im staubigen Bergdorf Cabanaconde angekommen,



warteten wir weitere 2 Stunden auf unser Essen, auf das wir besser verzichtet hätten. Menu zum Lunch: Suppe, Reis und Chicken
Denn nach dem Essen begann der 8km lange Abstieg von Cabanaconde auf 3300m nach San Juan de Chucco auf 2300m Höhe. Das Colcatal,war es auch wolkenverhangen, bat uns einmalige Panoramen,







die wir nie vergessen werden. Kondore kreisten über unseren Köpfen, neben dem ziemlich steilen Weg tat sich immer wieder der 1300 m tiefe Abgrund auf





UND es wurde langsam dunkel. Der Guide hatte sich in dem Dorf wohl zu gut unterhalten, jedenfalls ging die Sonne langsam unter und es wurde dunkler, als in einem Hühnerhintern...



Mit unseren Kopflampen waren die gerölligen Serpentinen leider nur dürftig zu erkennen und so kam es zu einem kleinen (ich legte mich lang)und einem größeren Unfall (Gesas eh ledierter großer Zeh verstauchte). Zu guter Letzt fragte uns der Guide doch tatsaechlich noch, warum WIR uns entschieden haetten, so spaet loszugehen. Ich haette ihn fast den Berg runtergeworfen.
Mit letzter Kraft,



nach 1200 Hoehenmetern bergab und unter üblen Höhenkrankheitskopfschmerzen erreichten wir schließlich unsere Unterkunft (ohne Strom und mit eiskalter Dusche).



An Essen (Menu zum Dinner: Suppe, Reis und Chicken) war bei Gesa und Bernie nicht zu denken, ich aß Reis mit Pommes und wir fielen über den Rand der Erschöpfung in einen tiefen traumlosen Schlaf.

P.S.:Wir haben nachts selten so viele Sterne gesehen,einfach wunderschön!

Das Kreuz des Suedens



Wir sind wieder in Arequipa...
Nur ganz kurz von uns zwei ziemlich erschossenen Bergsteigern...
Wir sind wieder da, alles Weitere bloggen wir morgen, wir muessen jetzt ganz dringend schlafen!
Gruesse in die Heimat
Gesa und Flo